Ausführliche Erklärung
1. Zweck & Nutzen
GMX schafft eine Handelsplattform ohne zentrale Vermittler für gehebelten Handel. Nutzer behalten so die volle Kontrolle über ihre Positionen. Das Problem der zersplitterten Liquidität wird durch einen gemeinsamen Pool von Vermögenswerten (GLP genannt) gelöst, der alle Trades absichert. Dadurch sind niedrige Gebühren und hoher Hebel möglich, ohne dass ein Orderbuch benötigt wird.
Dieses Konzept reduziert den sogenannten Slippage-Effekt (Verlust durch Kursabweichungen) und ermöglicht Perpetual Swaps – also Verträge ohne Ablaufdatum – für Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum. Seit dem Start 2021 auf Arbitrum ist GMX auch auf Avalanche und Solana verfügbar (GMX Docs).
2. Technologie & Aufbau
Alle Trades laufen über den GLP-Pool, einen gemeinsamen Liquiditätspool, der von Nutzern finanziert wird. Die Preise werden durch Chainlink-Oracles und zusammengefasste Daten von großen Börsen bestimmt. So wird die Abhängigkeit von volatilen On-Chain-Daten verringert.
Mit GMX V2 wurden Chainlink Data Streams eingeführt, die Echtzeit-Preisinformationen liefern. Das sorgt dafür, dass Liquidationen zu fairen Marktpreisen stattfinden. Im Gegensatz zu herkömmlichen DEX-Modellen, die auf automatisierte Market Maker (AMMs) oder Orderbücher setzen, bietet GMX so eine stabilere Preisfindung.
3. Tokenomics & Governance
Der GMX-Token gibt Inhabern Anspruch auf 30 % der Plattformgebühren (für Swaps und gehebelten Handel) sowie Stimmrechte in der GMX DAO (dezentrale Organisation). Die restlichen 70 % der Gebühren erhalten Liquiditätsanbieter, die ihre Vermögenswerte im GLP-Pool einsetzen.
Das Protokoll legt großen Wert auf dezentrale Verwaltung: Tokeninhaber können Vorschläge machen und über Upgrades, Gebührenänderungen und Sicherheitsmaßnahmen abstimmen.
Fazit
GMX gestaltet den dezentralen Derivatehandel neu, indem es gepoolte Liquidität, zuverlässige Oracle-Daten und gemeinschaftliche Governance kombiniert. Mit der Weiterentwicklung von DeFi stellt sich die Frage, ob GMX seinen Vorsprung gegenüber anderen Perpetual-DEXs halten kann – und dabei Skalierbarkeit und Sicherheit in Einklang bringt.