Ausführliche Analyse
1. Auswirkungen der Token-Freigabe (Negativ)
Überblick: Am 11. Oktober wurden bei io.net 13,96 Millionen IO-Token freigegeben, was etwa 6,4 % des umlaufenden Angebots entspricht. Diese Freigabe ist Teil eines größeren Trends: In dieser Woche wurden Token im Wert von insgesamt 3,14 Milliarden US-Dollar bei Projekten wie Avalanche und Aptos freigegeben (Cryptotimes).
Bedeutung: Solche Freigaben führen oft zu sofortigem Verkaufsdruck, wenn die Empfänger (zum Beispiel frühe Investoren oder das Team) ihre Token verkaufen. Das Handelsvolumen von IO stieg in 24 Stunden um 155 % auf 101,7 Millionen US-Dollar, was auf eine starke Verteilung hindeutet. Da bisher nur etwa 27 % der insgesamt 800 Millionen Token im Umlauf sind, könnten weitere Freigaben den Preis weiterhin belasten.
Worauf achten: Die nächsten Termine für Token-Freigaben und ob die Nutzung von IO im DePIN-Bereich (z. B. Nachfrage nach GPU-Rechenleistung) den Verwässerungseffekt ausgleichen kann.
2. Technische Analyse (Negativ)
Überblick: IO ist unter eine wichtige Unterstützung bei 0,384 US-Dollar (61,8 % Fibonacci-Retracement) gefallen und wird aktuell bei 0,338 US-Dollar gehandelt. Die gleitenden Durchschnitte über 7 Tage (0,511 US-Dollar) und 30 Tage (0,569 US-Dollar) zeigen nach unten, was auf einen anhaltenden Abwärtstrend hinweist.
Bedeutung:
- RSI (14 Tage) bei 23,3 – Stark überverkauft, aber noch kein Zeichen für eine Trendwende, was auf Panikverkäufe hindeutet.
- MACD-Histogramm bei -0,01378 – Der bärische Trend hält seit September an.
- Nächste Unterstützung liegt bei 0,275 US-Dollar (78,6 % Fibonacci-Retracement), die zuletzt im Juni 2025 während eines Crashs gehalten wurde.
3. Institutionelle Verkäufe (Gemischte Auswirkungen)
Überblick: NAVIR, eine auf Rechenleistung spezialisierte DAO, hat am 31. August die Hälfte seiner IO-Bestände verkauft. Als Grund werden Einschränkungen bei der Programmierbarkeit von io.net genannt (@thecryptobushi).
Bedeutung: Obwohl dies kein systemisches Risiko darstellt, zeigt es Bedenken hinsichtlich der praktischen Anwendbarkeit von IO über reine Spekulation hinaus. Andererseits könnten Partnerschaften im Bereich KI und DePIN (z. B. 20 Millionen IO-Token für GPU-Cluster) das Vertrauen wieder stärken, wenn die Nutzung zunimmt.
Fazit
Der starke Kursrückgang von IO ist auf eine Kombination aus erhöhtem Angebot durch Token-Freigaben, technischen Schwächen und einer allgemeinen Zurückhaltung im Kryptomarkt zurückzuführen. Obwohl die überverkauften technischen Indikatoren eine Erholung ermöglichen könnten, hängt eine nachhaltige Erholung davon ab, wie gut io.net die freigegebenen Token absorbieren kann und ob das dezentrale Rechenmodell überzeugt.
Wichtig zu beobachten: Kann IO die Unterstützung bei 0,275 US-Dollar halten? Und werden die Nutzungszahlen für GPU-Leistung (z. B. verkaufte Stunden) nach den Freigaben wieder steigen? Für aktuelle Nachfragesignale empfiehlt sich ein Blick auf das io.net Netzwerk-Dashboard.