Ausführliche Analyse
1. Verkauf freigegebener Token (negativer Einfluss)
Überblick: Der Preisrückgang von WLFI fällt mit dem Start am 1. September zusammen, bei dem 20 % der Presale-Token freigegeben wurden. Daten aus der Blockchain zeigen, dass Großanleger wie Justin Sun (mit einem WLFI-Bestand von etwa 891 Mio. USD) begannen, Token an Börsen zu transferieren.
Bedeutung: Frühere Investoren, die ihre freigegebenen Token verkaufen, erzeugen sofortigen Verkaufsdruck. Zum Beispiel führte eine Überweisung von 50 Mio. WLFI (ca. 9 Mio. USD) an Binance am 2. September zu einem intraday-Kursrückgang von 4,2 % (EtherWizz). Die hohe Umschlagshäufigkeit (0,23) zeigt, dass die Liquidität gering ist und große Verkäufe schwer aufgenommen werden können.
2. Eingefrorene WLFI-Bestände von Justin Sun (gemischte Auswirkungen)
Überblick: Am 4. September wurde die Adresse von Justin Sun auf die Blacklist gesetzt, die 540 Mio. freigegebene und 2,4 Mrd. gesperrte Token hält (insgesamt ca. 890 Mio. USD). Dies geschah nach Vorwürfen, er habe WLFI, das Nutzer bei Binance eingezahlt hatten, verkauft, um günstigere Token zurückzukaufen.
Bedeutung: Diese Maßnahme stoppte weitere Verkäufe, sorgte aber für Bedenken hinsichtlich der zentralisierten Steuerung des Projekts. Die 60%-Beteiligung der Trump-Familie hatte bereits Kritik ausgelöst, und solche plötzlichen Sperrungen schwächen das Bild von Dezentralisierung. Kurzfristig könnte dies jedoch die Preise stabilisieren, da weniger Token zum Verkauf stehen (PeppeMNL).
3. Token-Verbrennung zeigt kaum Wirkung (negativer Einfluss)
Überblick: Am 3. September verbrannte WLFI 47 Mio. Token (etwa 8,6 Mio. USD), um den Preisverfall zu stoppen. Dies entspricht jedoch nur 0,19 % des zirkulierenden Angebots von 24,67 Mrd. Token.
Bedeutung: Verbrennungen in dieser Größenordnung können den starken Verkaufsdruck kaum ausgleichen. Zum Vergleich: Das 24-Stunden-Handelsvolumen von WLFI beträgt 1,04 Mrd. USD und übersteigt damit den Wert der verbrannten Token deutlich. Die Community bewertete die Aktion eher als „defensive Geste“ denn als nachhaltige Lösung (Weex).
Fazit
Der Kursrückgang von WLFI spiegelt eine Kombination aus Verkäufen durch Token-Freigaben, Risiken in der Projektsteuerung und einer wenig wirksamen Angebotsverknappung wider. Während das Einfrieren der WLFI-Bestände von Justin Sun weitere Verkäufe bremsen könnte, bleiben Bedenken wegen der Zentralisierung und die hohe Volatilität (30 Tage: -19,87 %) bestehen. Wichtig zu beobachten: Wird die bevorstehende Einführung eines USD1-Stablecoins auf Solana den Fokus auf die praktische Nutzung lenken, oder wird die regulatorische Prüfung wegen der Verbindungen zur Trump-Familie zunehmen?